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Fürsten und Völker XVI [Werk-Manuscript-Fragmente der Urfassung von 1827]Staatsbibliothek zu Berlin. HandschriftenabteilungNachlaß Leopold von Ranke

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Fürsten und Völker XVI [Werk-Manuscript-Fragmente der Urfassung von 1827]Staatsbibliothek zu Berlin. Handschriftenabteilung ; Nachlaß Leopold von Ranke


Berlin, 1826-1827. - 19 Bl. (davon 1-5 und 10-15 in 2 Teile zerissen); von Ranke gezählte Seiten: V, IX, XIII; 242, 244, 245, 246, 248, 249, 405a, 405b, 406, 408, 410, 412, 414., 17,8x21,6cm; Blatthälften Bl.1-5/10-15 etwa 17,8x10,8., Deutsch Italienisch Französisch Latein

Inhaltsangabe: Bl.1-5 (Rankes Seiten-Zählung oben rechts "V - XIII") bringen fast 2/3 einer Vor-Fassung der Vorrede der "Fürsten und Völker" von 1827 (S.III-XV bzw. SW 35/36 S.V-VII unten), hier Bl.1 beginnend mit "Vorrede Es war eine Zeit" bzw. Bl.5b' unten endend mit "hatte ich 53 Foliobände voll der [mannichfaltigsten Papiere]": Es ist jener Teil der Vorrede, in dem Ranke nach kurzem Vorspann vom Wert der venezianischen Relazionen handelt, hierbei Johann Müller erwähnend (vgl. Bl.5a' oben bzw. Fürsten und Völker 1827/S.XIV unten); die Vorreden-Fragmente weisen Überarbeitungs-Spuren auf, Bl.-Fragment 4b zeigt Verbesserungen Rankes auf dem Korrektur-Rand.Bl.6-9 (Rankes Seiten-Zählung oben rechts "242 - 249") zeigen Teile des 3.Capitels "Von den Ständen und der Verwaltung", und zwar zu "Sicilien" und "Neapel"(Fürsten und Völker 1827/S.258-265 bzw. SW 35/36 S.211f.), von Bl.6 "[sie gingen selbst auf] die kleine List ein" bis endend Bl.9' unten "für den Krieg entscheidende Treue"; auch Bl.6-9 zeigen Überarbeitungs-Spuren, so schrieb Ranke italienische und spanische Eigennamen nochmals sauber lesbar auf den linken Korrektur-Rand Bl.8'.Bl.10-15 (Rankes Seiten-Zählung oben rechts "405a, 405b, 406, 408, 410, 412, 414") geben den Schluß des Werkes, und zwar Teile des 5.Capitels "Von dem öffentlichen Zustande", hier vorwiegend "Niederlande"(Fürsten und Völker 1827/S.434-444 unten bzw. SW 35/36 S.326f.), beginnend Bl.10a mit "Im Interesse des Königs" und Bl.15B' unten in der Fußnote endend: "Vgl. die etwas Späteren Bemerkungen William Temples: Remarques sur l'etat des provinces unies p.217.-"; auch die Bl.-Fragmente 10-15 zeigen Überarbeitungs-Spuren, gleich z.B. Bl.10a ergänzte Ranke am rechten Korrektur-Rand "Corsaren schwärmten um alle Küsten".In Ergänzung zu Bl.1-5 ist mit den Bl.16-19 ein noch früheres, gewiss 1826 entworfenes Einleitungs-Fragment beigelegt, beginnend mit "(..) seit dem Jahr 1465 bediente man sich des Wortes Relazion"(vgl. SW 35/36 S.VII): Hier finden sich bedeutende Abweichungen von Rankes bekannter Vorrede - so z.B. Bl.17 "Und ich! Daß ihrer [der Relazionen] nur weit mehr wären! Mitten im Reichthum findet sich das Gefühl des Mangels ein"(vgl. SW 35/36 S.XII); und zuletzt Bl.17' ein ganz unbekannter Beschluß der Vorrede: "Also gesellt sich gegenwärtige Arbeit den Versuchen zu: völlig den Versuchen. Doch wenn es wünschenswerth ist, daß wir eine so nahe Vergangenheit der europäischen Völker, unsere Vergangenheit, von Angesicht zu Angesicht und in ganzer Wahrheit erkennen, wenn es nothwendig ist, daß wir das Gedächtniß dessen nicht untergehen lassen, was vor uns gewesen, damit die Welt nicht einen Theil des Daseyns, das sie hervorgebracht, völlig verliere, so hoffe ich, auch ein Versuch wird denjenigen willkommen seyn, welche der Entwicklung menschlicher Dinge wahre Aufmerksamkeit widmen" (vgl. SW 35/36 etwa S.XII unten).

Literaturhinweise: Hermann Oncken: Aus Rankes Frühzeit, Gotha 1922.

Editionshinweise: Ranke: Fürsten und Völker von Süd-Europa im sechszehnten und siebzehnten Jahrhundert, Hamburg 1827(2.Auflage:1837; 3.Aufl.:1857); Ranke: Die Osmanen und die spanische Monarchie, SW 35/36(1877)., In Rankes Bibliothek - William Temple: Remarques sur l'etat des provinces unies des Pays-Bas, Utrecht 1706; Ra.Bibl. Syr. 949.2T28.

Bemerkung: Bemerkung zur Datierung: Der von Hand eines Katalogisierers rechts oben auf dem Korrektur-Rand von Bl.1 notierte Hinweis " Die Osmanen + die span. Monarchie" ist insoweit irreführend, als Ranke sein Buch von 1827 erst in der 3.Auflage 1857 und folgend in der erweiterten Fassung der SW 35/36(1877) so nannte - die hier wieder zusammengeführten Fragmente sind indeß nach Papier, Schrift, Inhalt eindeutig für die 1.Auflage 1827 verfasst, die Ranke "Fürsten und Völker von Südeuropa" nannte: Gleich Bl.1 bringt unter "Vorrede" die so nur in der 1.Auflage 1827 gedruckte Wendung "Es war eine Zeit (..) in der zugleich Italien das gute Jahrhundert seiner Literatur erlebte" - schon in der 2.Auflage 1837 heisst es "Es war eine Zeit (..) in der zugleich keine Literatur der Welt sich mit der italienischen vergleichen konnte". Zumal Bl.16-19 kommen mit Sicherheit von 1826 her.Vgl. zur Datierung auch Rankes Brief an Bruder Heinrich 24.Nov.1826 (BW S.103), wo er meldet, "ein Stück Manuscript" zum Druck gesendet zu haben; freilich noch Januar 1827 (NB S.102) fordert er Manuscipt-Teile zur Überarbeitung zurück, und war also das Druck-Manuscript noch nicht endgültig abgeschlossen; endlich 30.April 1827 schreibt Ranke an Perthes "Mit unserem Buch sind wir nun ganz am Schluß. Ich habe die Vorrede so gefasst, daß sie füglich als Einleitung dienen kann (..) wenn wir nun fertig sind, so erscheine es in Gottes Namen"(Oncken, s.o. S.103).Vergilbtes Velin-Papier, kein WZ; Bl.1-5 und 10-15 mittig in je 2 mehr oder weniger gleich große Hälften auseinandergerissen.

Ausreifungsgrad: (Druck-)Manuscript-Fragmente.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Nachlaß Leopold von Ranke / Segment I: Frühe Werke / Fürsten und Völker

DE-611-HS-3532843, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3532843

Erfassung: 28. Oktober 2019 ; Modifikation: 10. Juni 2021 ; Synchronisierungsdatum: 2025-09-19T15:38:35+01:00