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Zum "Emporkommen des Majordomats", zu "Karl der Große" und "Ludwig der Deutsche" [Reste von Mappe X]Staatsbibliothek zu Berlin. HandschriftenabteilungNachlaß Leopold von Ranke

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Zum "Emporkommen des Majordomats", zu "Karl der Große" und "Ludwig der Deutsche" [Reste von Mappe X]Staatsbibliothek zu Berlin. Handschriftenabteilung ; Nachlaß Leopold von Ranke


Berlin, 1882-1884 [29.März 1884(Bl.32)]. - 36 Bl.; diverse Zählungen., 16,5 x 20,9cm, Deutsch

Inhaltsangabe: Bl.1 trägt den mit Bleistift geschriebenen Titel "Emporkommen des Majordomats." Bl.2f. zeigt zunächst Mitgeschriebenes zur Fränkischen Geschichte, Bl.3-4 dann zu "Pippin 752. Araber."; Bl. 5-6 "Dreizehntes Capitel Karl der Große" bzw."Cpt. XII das karolingische Großkönigthum(..)"; Bl.7-8 zum Verhältnis Karolinger und Abassiden - "Wenn die Stellung Karls des Großen zum Theil darauf beruht hatte, daß er mit den Abbassiden in gutem Vernehmen stand, so veränderte sich diese Weltlage dadurch, daß die Einheit dieses Reiches, das in seiner Gesamtheit eine gewisse Analogie mit dem karolingischen Kaiserthum dargestellt hatte, (..) sich auflöste".(Bl.7, vgl. WG VIII(1887, S.17)).Bl.9-24 ist betitelt "Excerpt über Slaven, Czechen, Sorben(..)"(vgl. WG V.2(1884; Cap.14, S.216).Bl.25 ist mit Bleistift betitelt "Cp 15 Ludwig d Deutsche 876", danach folgt u.a. auf Bl.27 Mitgeschriebenes zu Kaiser Lothar I. Unter dem Datum "29.III.1884" zeigen Bl.32&32v die schwer entzifferbare Handschrift des alten Ranke, beginnend mit "Des Kaiserthums bedurfte es zB. in Spanien nicht mehr Die germanisch-christliche Bevölkerung entwickelte so viel (Kraft?), daß sie unter Alfonso III dem Califat zu Cordoba vollkommenes Gleichgewicht behauptet".Bl.1-34 sind abwechselnd von Wiedemann und Handloike mitgeschrieben - die abschließenden Bl.35-36 zeigen eine Mitschrift vermutlich Hagedorns zunächst zum römisch-byzantinischen Kaiserthum: "Es gab keinen Widerstreit zwischen Staat und Kirche. Die Dogmatik legte den Grundstein, stieg auf den Thron u gab den anatolischen Völkern ihr Gepräge. Der Imperator mußte zugleich Theologe sein, er mußte selbst Homilien halten. Er hat für Rechtgläubigkeit zu sorgen, er ist zugleich Herr des Staates und oberster Priester. Er ist Christus Stellvertreter Er ist das lebendige Gesetz; seinem Amte gebührt unbedingte Verehrung. Hier ist jede Controverse gehoben. Ich möchte sagen, daß die objectiven Ideen, welche die Welt zusammen gehalten u zu erbauen so viel beigetragen haben, nirgends zu einer festen Consolidation, als in Constantinopel gelangt sind. Jene große Entwicklung der Organisation des Reiches, der Verwaltung, in der Identität der Religion u des Staates treten hier in fester Verknüpfung auf. Es würde der Mühe wert sein diese Ideen noch präziser zu fassen u den Uebergang derselben in die abendländische Welt aufzustellen. Das Kaisertum wie es im 10 u 11 Jhdt erscheint, hat fast ganz diese Ideen. Der Unterschied liegt nur in der Opposition des Papstes, der sich im Abendland widersetzt. Aber dieser Verbindung geistlicher u weltlicher Macht, die sich dann doch vollzieht [Einschub: "und in einer oder anderer Form z.B unter Ludwig XIV zu Tage kommt"] haben sich in der modernen Welt constitutionelle Bewegungen entgegengesetzt, die auf dem ursprünglichen Freiheitstrieb der germanisch[eingefügt: "-romanischen"] Völker beruhen und mit ihren frühesten Zeiten zusammenhängen. In letzter Instanz würden sie auch das Christentum, wenigstens die Kirche, wieder auflösen. Dieser unaufhörliche Gegensatz constituiert den Character des Abendlandes(..)."(vgl. WG V.2(1884; Cap.13, S.84)).

Editionshinweise: Ranke WG V.2(1884; Cap.11 "Uebergang des fränkischen Königthums auf die Nachkommen Karl Martells. Ihre Verbindung mit dem römischen Stuhl", Cap.13 "Das römisch-byzantinische Kaiserthum im achten Jahrhundert", Cap.14 "Karl der Große"); WG VI.1(1885; Cap.2 "Dynastische und kirchliche Entzweiungen im fränkischen Reiche unter Kaiser Ludwig dem Ersten"); WG VIII (1887; Cap.1 "Innere Abwandlungen der orientalischen Verhältnisse vom neunten bis ins elfte Jahrhundert"); vgl. Schieder (Hg.): Ranke: Über die Epochen (WuN II/1971), S.155f. und S.168f.

In: "Vorläufige Zusammenstellungen" zur Weltgeschichte - von den ältesten Völkergruppen bis zu den Karolingern [Reste der Quart-Hefte bzw. -Mappen I - X]

Bemerkung: chamois-farbenes Masch.-Papier; Bl.1 mit Bleistift-Aufschrift "Emporkommen des Majordomats", Bl.5 mit schwarzer Tinte "Dreizehntes Capitel Karl der Große", Bl.25 mit Bleistift "S Cp 15 Ludwig d Deutsche 876".

Ausreifungsgrad: Text-Varianten zur "Weltgeschichte": Vorwiegend Dictate Rankes - mitgeschrieben u.a. von Theodor Wiedemann, (Hagedorn?), Max Handloike; eingefügt einige Addenda Rankes mit Datum "29.III.1884."(Bl.32f.).

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Nachlaß Leopold von Ranke / Segment VII: Welt-Geschichten / "Vorläufige Zusammenstellungen" zur Weltgeschichte - von den ältesten Völkergruppen bis zu den Karolingern [Reste der Quart-Hefte bzw. -Mappen I - X]

DE-611-HS-1652512, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-1652512

Erfassung: 26. Mai 2010 ; Modifikation: 29. September 2010 ; Synchronisierungsdatum: 2025-09-19T15:38:39+01:00