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Nachlass Bode, Arnold documenta archiv Nachlass Bode, Arnold Signatur: documenta archiv, NL Bode, Arnold
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Nachlass Bode, Arnold documenta archiv ; Nachlass Bode, Arnold
Signatur: documenta archiv, NL Bode, Arnold
Bode, Arnold (1900-1977) [Bestandsbildner]
1920-2000. - 10 lfm.. - Nachlass
: 1900-1977. - Künstler; Kurator. - Arnold Bode wurde am 23. Dezember 1900 in Kassel geboren. Dort besuchte er die Volksschule und ab 1911 das Gymnasium. 1918 wurde er mit siebzehn Jahren eingezogen. Nach Ende des Ersten Weltkrieges studierte er von 1919 bis 1924 Malerei und Grafik an der Kunstakademie Kassel. Er beendete sein Studium als Meisterschüler für freie Wandmalerei und Raumgestaltung mit der Staatsprüfung zum Zeichenlehrer. Im Jahr nach seinem Abschluss reiste er zu Studienzwecken durch Frankreich. Ebenfalls 1925 gründete er die Kasseler Sezession und die Künstlergruppe die Fünf, mit welcher er einige internationale Kunstausstellungen im der Kasseler Orangerie veranstaltete. Ab 1926 arbeitete Bode als freier Maler und Zeichner und gab Zeichenunterricht. Sein Atelier hatte er sich in seinem Elternhaus eingerichtet. 1929 trat Arnold Bode in die SPD ein. Im Jahre 1930 heiratete er Marie-Louise Kaufmann, genannt Marlou. Im selben Jahr wurde er als Dozent an das Städtische Werklehrer-Seminar in Berlin berufen. Dort unterrichtete er in der Vorlehre Fläche-Raum-Farbe-Schwarz-Weiß. 1931 wurde er zum stellvertretenden Direktor des Seminars ernannt. Gemeinsam mit seiner Frau zog er in eine Wohnung in der Berliner Siedlung Onkel Toms Hütte am Grunewald. 1932 wurde die Tochter Eva Renée Nele geboren. , Aufgrund seiner politischen Überzeugung und seiner progressiven Lehrmethoden wurde Arnold Bode am 01. Mai 1933 seines Amtes enthoben. 1934 zog er mit seiner Familie zurück nach Kassel und arbeitete dort anonym an einigen Projekten im Architekturbüro seiner Brüder Theo und Paul Bode mit. Unter einem anderen Namen entwarf und vertrieb er Möbel. , Bode war ordentliches Mitglied des Deutschen Künstlerbundes und nahm 1936 an der letzten Jahresausstellung im Hamburger Kunstverein teil, bevor diese zwangsgeschlossen wurde. Ihm wurde ein Berufsverbot als Künstler erteilt und seine Kunst als entartet deklariert. , 1937 wurde sein Sohn Peter Matthias geboren. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, weilte Bode gerade in Genf. Er wurde erneut zum Kriegsdienst eingezogen und zum Bau von Soldatenunterkünften eingesetzt. 1945 geriet Bode in der Nähe von Tittmoning bei Salzburg in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung kehrte er nach Kassel zurück und traf in Grebenstein wieder auf seine Familie., Im kriegszerstörten Kassel engagierte sich Arnold Bode mit Freunden und Kollegen für die Kunst. Man gründete die Gesellschaft Abendländische Kunst des XX. Jahrhunderts mit dem Ziel begleitend zur Bundesgartenschau 1955 eine große internationale Kunstausstellung in Kassel zu veranstalten. Es sollten die verlorenen Jahre des Nationalsozialismus aufgeholt und an die internationale Kunst- und Ausstellungsszene angeknüpft werden. , Von 1946 bis 1949 war Arnold Bode zudem gewählter erster Vorsitzender der Hessischen Sezession. Im Jahre 1948 gründete er mit befreundeten Künstlern die Kasseler Kunstakademie neu, welche 1932 geschlossen worden war. , Die documenta fand vom 15. Juli bis 18. September 1955 parallel zur Bundesgartenschau statt. Aufgrund ihres Erfolges gelang es Bode, die documenta als bedeutendste internationale Ausstellung zu institutionalisieren. War noch alleiniger Ausstellungsleiter der documenta II (1959) und documenta III (1964), so wurde ihm 1968 für die vierte documenta der documenta-Rat zur Seite gestellt. Bei der documenta 5 (1972) war Bode Teil der documenta-Arbeitsgruppe und bei der documenta 6 (1977) des documenta-Komitees., Für seine Lebensleistungen wurde Arnold Bode 1974 mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Er starb am 03. Oktober 1977 in Kassel, einen Tag nach dem Ende der sechsten documenta.. -Bemerkung: Bildnerische Arbeiten, Grafiken, Zeichnungen, Aquarelle, Entwürfe und Projektmappen zu Ausstellungen, Architektur und Raumgestaltung, Möbeldesign, Urbanismus, transdisziplinäre Großraumplanung, gedruckte Schriften, Korrespondenz, Auszeichnungen, Tagebücher und biografische Notizen, Notizbücher, Presseberichte (Person-ID: 55851; Person-Erfassungsdatum: 2018-01-26; Person-Änderungsdatum: 2018-01-28)
Hinweis zu Herkunft und Bearbeitung: Findbuch
DE-611-BF-117579, http://kalliope-verbund.info/DE-611-BF-117579
Erfassung: 26. Januar 2018 ; Modifikation: 28. April 2024 ; Synchronisierungsdatum: 2025-09-19T17:11:20+01:00