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Nachlass Weigand, Günter
Nachlass Weigand, Günter
Weigand, Günter (1924-) [Bestandsbildner]
1946-1993. - 7,8 lfm. - 368 Verzeichnungseinheiten. - Nachlass
: 1924-2003. - Wirtschaftswissenschaftler. - Günter Weigand wurde am 24.11.1924 in Allenstein (Ostpreußen) geboren. Mit 17 Jahren verließ er 1941 die Prima und wurde in den Militärdienst eingezogen, am 19.7.1945 wurde er aus der britischen Internierung entlassen und konnte nach Hause zurückkehren. Er arbeitete nach dem Krieg zunächst bis 1954 im gehobenen Postdienst. Ab 1953 studierte er an der Universität Münster zunächst Theologie, später Nationalökonomie und Sozialwissenschaften. 1958 legte er sein Diplom zum Volkswirt ab und promovierte später zum Dr. rer. pol. (Doktor der Staats- und Wirtschaftswissenschaften). 1962 wird er von der Familie des toten Anwalts Paul Blomert beauftragt die Hintergründe des Todes zu ermitteln und herauszufinden, ob es sich um Mord oder Selbstmord handelte. Von 1962 bis 1967 ermittelte Dr. Weigand in diesem Fall, was ihn vor allem wegen der verteilten Flugblätter einige Male vor Gericht brachte. Im Zuge eines Prozesses erstellte der Psychologe Dr. Helmut Selbach ein Gutachten, was besagte, dass Dr. Weigand ągeistig gestörtĺ sein sollte. Nach Flucht vor der Verhaftung wurde er 1964 inhaftiert und kam für 98 Tage in die Psychiatrie in Eickelborn bei Lippstadt. Aufgrund der zahlreichen Beleidigungen und Verleumdungen musste er mehrere Gefängnisstrafen absitzen. 1967 gewann er einen Prozess gegen Psychologe Dr. Helmut Selbach wegen Falschdiagnose. 1969 zog Dr. Weigand nach Troisdorf und arbeitete dort weiter als ąSozialanwaltĺ und heiratete dort. 2003 verstarb Günter Weigand in Troisdorf.. - Günter Weigand: Der Rechtsstaat wird uns nicht geschenkt!, Troisdorf 1979. , , Günter Weigand: Die Berechtigung sittlicher Werturteile in den Sozialwissenschaften, Berlin 1960.Bemerkung: Der Nachlass Weigand besteht zu einem großen Teil aus Prozessunterlagen und damit verbundenem Schriftverkehr, vor allem zur Affäre um den Suizid von Paul Blomert in Münster, den sich aus der Affäre ergebenen Prozessen und dem Fall Otto Fischer in Troisdorf. Es finden sich auch zahlreiche Prozessunterlagen aus der Tätigkeit Weigands als "Sozialanwalt" sowie zu Rechtsstreitigkeiten, die die Person Günter Weigand betreffen. Auch biographische Dokumente, Unterlagen aus den Beschäftigungsverhältnissen Günter Weigands sowie veröffentlichte und unveröffentlichte Schriften Weigands und Dritter sind Teil des Nachlasses. Schwerpunkte bilden hierbei die Themen Schwangerschaftsabbruch bzw. Abtreibungen und Gerichtspsychatrie. Aber auch zu religiösen und zu postfachlichen Fragen sowie weiteren Themengebieten finden sich Beiträge Weigands. Die Unterlagen zur Affäre um den Suizid von Paul Blomert und die daraus resultierenden Prozesse, unter anderm gegen Dr. Günter Weigand, bestehen neben Prozessakten auch aus den von Weigand herausgegebenen Flugblättern, zahlreichem Schriftverkehr mit namhaften Persönlichkeiten aus Justiz, Politik, Kirche und anderen Bereichen des gesellschaftli
Hinweis zu Herkunft und Bearbeitung: Online-Findbuch
DE-611-BF-106602