Detailed Information
Brief von Max Bruch an Ernst Rudorff Musikwissenschaftliches Institut Köln Max-Bruch-Archiv Signatur: Br. Korr. 154, 506
Functions
Brief von Max Bruch an Ernst Rudorff Musikwissenschaftliches Institut Köln ; Max-Bruch-Archiv
Signatur: Br. Korr. 154, 506
Bruch, Max (1838-1920) [Verfasser], Rudorff, Ernst (1840-1916) [Adressat]
15.12.1904. - 7 Seiten, Deutsch. - Brief
Inhaltsangabe: Streit mit Eyken - MB ist krank, Konferenz mit Joachim für Kompromiß mit van Eyken geplant [Dictat] Mein lieber Freund, Heute kommt Joachim zurück; er wird, wie ich, den dringenden Wunsch haben, die leidige Angelegenheit m. E. womöglich noch vor Weihnachten zu irgend einem Abschluß zu bringen. In dieser Woche kann ich mich aber noch nicht zur Verfügung stellen; ich habe von Freitag, dem 9. XII. bis heute anhaltend zu Bett gelegen, durfte erst heute eine Stunde aufstehen, und halte es für ganz ausgeschlossen, daß der Arzt mir erlaubt, vor dem 20. XII. auszufahren. Am besten wäre es alsowohl, wenn Joachim die Konferenz auf Mittwoch, den 21. XII, 12 Uhr Mittags, festsetzte. Die würde wohl auch Dir am besten passen. Da ich nachher wieder ins Bett muß und man dort aus keine Korrespondenz mit Joachim über die Einzelheiten dieser Sache führen kann, so bitte ich Dich hierdurch, bis zu meiner Wiederherstellung hierüber mit Joachim zu verhandeln und alles Äußere mit Ihm festzustellen. Ich glaub mich nicht zu irren, wenn ich annahm, daß Joachim womöglich einen Ausgleich herbeiführen möchte. Im Interesse des Friedens, und aus besonderer Rücksicht auf Joachims Wünsche könnte ich mich event. zu einem Kompromiß auf folgender Grundlage erklären: 1) Herr v. E. mag bis auf weiteres auch die Kompositionsschüler (mit Ausnahme des Edgar Vogel, an dem er sich zu schwer versündigt hat) behalten, vorausgesetzt daß er sein ganz unverantwortliches Prinzip des laisser aller aufgiebt, von jetzt an gewissenhafter korrigiert, und mir in dieser Beziehung die bündigsten Zusicherungen giebt. 2) Muß er sich aber dann unter allen Umständen gefallen lassen, daß ich ihm den Untericht im Orchesterwesen ein für alle Mal abnehme. Denn er seiner Orchesterkenntnis ein zu vernichtendes testimonium paupertatis ausgestellt, als daß ich es übers Herz bringen könnte, irgend einen jungen Menschen in einer solchen Lehre zu lassen. – Schreibe mir bitte, gelegentlich, was Du mit Joachim verabredet hast, und wie J. denkt. Mit herzlichem Gruße [eigenhändig] Immer Dein tr. M. Bruch. [Diktat] Meine Frau liegt noch mit schwerer Influenza darnieder; meine Tochter und mein jüngster Sohn sind in der Rekonvaleszenz. Ich fürchte, das Weihnachtsfest wird uns sehr verdorben. [eigenhändig] D. O.Joachim, Joseph (1831-1907) [Erwähnt], Eyken, Heinrich van (1861-1908) [Erwähnt], Vogel, Edgar (1883-1951) [Erwähnt]
Königliche Akademische Hochschule für Musik (1869-1902) [Behandelt]
Bemerkung: Max Bruch
Objekteigenschaften: HandschriftPfad: Max-Bruch-Archiv / Korrespondenz
DE-611-HS-4310092, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-4310092
Erfassung: 18. Dezember 2025 ; Modifikation: 18. Dezember 2025 ; Synchronisierungsdatum: 2025-12-18T10:49:59+01:00
