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Brief von Max Bruch an Ernst RudorffMusikwissenschaftliches Institut KölnMax-Bruch-ArchivSignatur: Br. Korr. 154, 472

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Brief von Max Bruch an Ernst RudorffMusikwissenschaftliches Institut Köln ; Max-Bruch-Archiv

Signatur: Br. Korr. 154, 472


Bruch, Max (1838-1920) [Verfasser],Rudorff, Ernst (1840-1916) [Adressat]

11.03.1893. - 5 Seiten, Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: Bach-Autographe BWV 112-116 von ER - MB bemüht sich um Vermittlung für den VerkaufTranskription:11.3.93, AbendsMein lieber Freund, Heute habe ich zu meinem großen Bedauern abermals ein Nein zu verzeichnen; auch R. Zanders u. seine Frau Anna v. Siemens wollen trotz ihrer Millionen die Cantaten nicht. Nun stehen zunächst noch 3 Antworten aus, nämlich: 1) Von S. Ochs, der am 6. März seinem Frankfurter Freunde geschrieben hat; 2) von Weimar 3) von der neuen Stadtbibliothek in Leipzig, der ich durch S. Blumner und den ihm befreundeten Dr. Vogel die Offerte habe machen lassen. – Ruft man aber überall zurück, so weiß ich in Deutschland keinen Rath mehr; ich will mich dann event. zunächst nach Cambridge wenden, und von dort aus Verbindung mit dem British Museum suchen. Ich glaube, die nehmen alle 5 Manuscripte sofort und zahlen mit Vergnügen 500 £ = 10.000 M dafür. – Jedes Wort, was Du von Dank sagst, ist zu viel. Es versteht sich von selbst, daß ich Dir immer und überall, wo ich Dir allenfalls nützen kann, nützen werde. Einstweilen habe ich nur leider! noch nicht viel machen können – die Sache ist nicht so leicht, wie man denkt. Sie liegt mir aber am Herzen und ich werde alles thun, um sie zu einem guten Ende zu führen. Herzlichst Stets Dein M. Bruch. Auch den jungen Landau, Amtsrichter in Lennep, einen sehr netten und mir ergebenen Menschen, habe ich angespannt. Er ist ein großer Sammler und kennt alle Sammler!Nächstens kommt Sarasate – soll ich ihn von Dir grüßen?Sonntag Morgen, 12. März 93Eben erhalte ich beiliegenden Brief von Ochs [hier nicht vorhanden] – interessant, aber unerfreulich. Sag mir, unter Rückgabe des Briefes, wie Du über alles das denkst, und richte Deine Antwort so ein, bitte, daß ich sie Ochs zeigen kann. – Es ist allerdings schade, daß Deine Cantaten nicht signiert sind, da die eigentlichen Sammler nun einmal solche Narren sind und mehr Werth auf die eigenhändige Namens-Unterschrift als auf eine ganze, werthvolle, eigenhändig geschriebene Composition legen. Man wird unter diesen Umständen wohl thun, von deutschen Privatsammlern abzusehen und vorzüglich mit Englischen Bibliotheken etc. zu verhandeln. Ich verspreche nichts von den Preisen – aber ich meine doch, man sollte für England zunächst den bisherigen Preis beibehalten.

Bemerkung: Max Bruch

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Max-Bruch-Archiv / Korrespondenz

DE-611-HS-4309477, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-4309477

Erfassung: 15. Dezember 2025 ; Modifikation: 15. Dezember 2025 ; Synchronisierungsdatum: 2025-12-15T15:55:23+01:00