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Brief von Max Bruch an Ernst RudorffMusikwissenschaftliches Institut KölnMax-Bruch-ArchivSignatur: Br. Korr. 154, 400

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Brief von Max Bruch an Ernst RudorffMusikwissenschaftliches Institut Köln ; Max-Bruch-Archiv

Signatur: Br. Korr. 154, 400


Bruch, Max (1838-1920) [Verfasser],Rudorff, Ernst (1840-1916) [Adressat]

Herzberg am Harz (Hotel Peimann), 06.10.1870. - 4 Seiten, Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: Transkription:Herzberg am Harz (Hotel Peimann), 6. Oct. 1876Mein Liebster, Gestern empfing ich hier aus Sond. Deine Zeilen vom 27. Welch ein Mißgeschick - Du gehst nach Halle, denkst mich dort zu finden, und ich erhalte Dein Telegramm nicht einmal! Weissgerber muß seltsamer Weise versäumt haben, mir Dein Telegramm am 27., wie ihm für solche Fälle aufgetragen war, nach Ellrich weiterzutelegraphiren! Mündlich mehr über all dies Verfehlen. Wie Deine Sache in S. augenblicklich steht, weiß ich nicht; Princess hat weniger Macht wie je, die Schranzen schalten und walten. Ich hoffe aber immer noch in Deinem Interesse, da Du es auch jetzt noch wünschest, daß etwas aus der Sache wird. An eine Aussöhnung mit Spitta ist vorerst gar nicht zu denken, er müßte sich dann förmlich bei mir entschuldigen – und das wird der Teufel des geistigen Hochmuths ihm nie gestatten. Ich habe ihn vorläufig aufgegben, nachdem ich die erste Zeit auf unserer Harzreise so von der Geschichte mitgenommen war, daß mein Gedächtniß gelitten hatte und ich mir nicht mehr wie sonst Alles was wollte, völlig klar und ganz vollständig vergegenwärtigen konnte. Ich machte mir schon Sorgen, und bin nun über die Begriffe froh, daß das Gedächtniß in früherer, ungeschälter Kraft wieder da ist. Ich habe sine kleine Vorstellung von dem erhalten, welch ein elendes Wesen ein Mensch, ein Kindchen, ohne ein starkes Gedächtnis ist und sehe recht, wie dankbar man dafür sein muß. – Wie liegen hier seit 4 Tagen still, denke Dir! Till ist krank geworden, es scheint, sie hatte sich etwas gar zu viel zugemuthet, als wir von Zorge hinauf nach dem Hohen Geis gingen, - sie hat viel zu Bette gelegen, wir habenden Arzt gebraucht u. auf seinen Rath die Abreise nun ein paar Tage verschoben. Morgen dürfen wir fort; sie geht über Kreiensee nach Cöln, ich morgen nach Sond. zurück auf 3 Tage, dann nach Leipzig od. Berlin. Nun komme ich noch mit einer Bitte. Möchtest Du Dich einmal recht bald bei Radecke oder auch direct bei Eckert erkundigen, wirklich außer Hopffer’s Frithhoff an der kgl. Oper für diesen Winter nichts in Vorbereitung ist? – Betr. Schreibt man so aus Leipzig, und glaubt, die Verhältnisse in Berlin seien für eine baldige Auff. von Hermione besonders günstig. In Leipzig könnte sie auch nach Ende des Winters kommen. Ich komme bald zu Euch; Die Zeit scheint gekommen, Hermione in den Gesichtskreis der Berliner und Leipziger Theatermenschen zu bringen. Schreib mir darüber, bitte, noch 2 Zeilen nach Sond. bis zum 11. – Dinte u. Stahlfeder sind unerträglich; ich schließe und grüße Dich mit Tilly herzlich. Dein getreuer Max Bruch.

Bemerkung: Max Bruch

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Max-Bruch-Archiv / Korrespondenz

DE-611-HS-4308576, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-4308576

Erfassung: 11. Dezember 2025 ; Modifikation: 11. Dezember 2025 ; Synchronisierungsdatum: 2025-12-11T14:40:27+01:00