Brief von Max Bruch an Ernst Rudorff  Musikwissenschaftliches Institut Köln ; Max-Bruch-Archiv

Signatur: Br. Korr. 154, 209

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Oberhof i/Thür, 09.09.1912. - Manuskript als Brief, datiert, signiert, 2 Seiten gefaltet, Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe:   Transkription: Der traurige und bereuende Dirigent.  (Bekenntisse einer schönen Seele)  Unter dem neunzigsten Psalm von Reger erliegen die Sänger,  Und der Director, er stöhnt wie ein verlorener Mann.  „Hätt‘ ich gewußt“, so klagt er, „wie scheußlich die Dinge gerathen,  Nimmermehr hätt ich den Chor mit diesem Unsinn geplagt.  Ach! Wie leiden wir Alle durch diesen chromatischen Jammer,  Treffen kann das kein Mensch – nicht einmal ich, der Chef!  Weh! Es schimpfen die Herren, die lieblichen Mädchen sie streiken,  Und mein schöner Verein geht zum Teufel nun bald  Aber was hilft’s – vermeid ich den Unsinn, der jetzt in Mode,   bringet mich schleunigst zu Fall uns‘re locale Kritik;  Weib und Kinder, sie ringen die Hände, ich höre sie heulen:  „Vater, was liegt an der Kunst - schaffe uns Hungernden Brot!“  Darum, mein Werthester, hoff ich, Sie machen Unmögliches möglich;   Lassen Sie nicht im Stich Ihren so traurigen Chef!  Brüllen Sie einmal nur dies Product eines kranken Gehirnes –   Beethoven, Händel und Bach sollen Sie trösten dafür!  3.3. Oberhof i/Th.  9. Sept. 1912.  Für „Chef“ kannst Du überall lesen: „Ochs“, Schattschneider, G. Schumann etc. Alles aus dem Leben!  Am 12. Sept. kehre ich nach F. zurück. Herzlichst Dein M. B.

Bemerkung:   Max Bruch  Parodie auf Reger 

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Max-Bruch-Archiv / Korrespondenz

DE-611-HS-4305681, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-4305681

Erfassung: 27. November 2025 ; Modifikation: 27. November 2025 ; Synchronisierungsdatum: 2025-11-27T15:28:30+01:00

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