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Segment III: Deutsche Geschichten Staatsbibliothek zu Berlin. Handschriftenabteilung [Handschriftenabteilung] Nachlaß Leopold von Ranke
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Segment III: Deutsche Geschichten Staatsbibliothek zu Berlin. Handschriftenabteilung [Handschriftenabteilung] ; Nachlaß Leopold von Ranke
Ranke, Leopold von (1795-1886) [Bestandsbildner]
1827-1885. - Zusammen 6404Bl. in 96 (Haupt-)Mappen, in insgesamt 15 Kästen. - Rekonstruierter Nachlass
Inhaltsangabe: Das III. Haupt-Segment „Deutsche Geschichten“ teilt sich in 3 Unter-Segmente: „Deutsches Reich“, „Reformation“ und „Wallenstein“, wobei sich nur für das erstgenannte ein Quellen-Register vom Ende der 1840er erhalten hat – es ist mit „Deutsches Reich“ überschrieben und umfasst 84 Positionen (zumeist aus Rankes italienischer Reise), es reicht von „Kaiser Sigmund in Siena“ 1432 bis hin zur Wiener Relation Daniele Dolfins 1793. Die Rekonstruktion der von Ranke für die beiden anderen Unter-Segmente zusammengebrachten Quellen etc. folgt Rankes Wegen durch die Archive; ihre Reihung ergibt sich aus ihrer Lokalisierung und Datierung, ihre Positionierung bzw. differenzierte Zuweisung zu „Reformation“ oder „Wallenstein“ etc. aus ihrer Verwendung in den entsprechenden Werken. Um die hier erstmals wieder versammelten Quellen, Quellen-Abschriften, -Excerpte, teils auch -Ankäufe etc. zusammenzubringen, hatte Ranke von 1827-1869 nahezu 50 Bibliotheken, Archive, sonstige Lokalitäten – teils ausgiebig und manche immer wieder – überall in Europa aufgesucht. Dabei zeigt der nähere Blick zumal auf die von Ranke verwendete Literatur die prominente Rolle der Königlichen Bibliothek (vgl. „Beispiele aus der Arbeit mit Beständen der Königlichen Bibliothek zu Berlin“; DS 3883705), wie ja überhaupt die von Ranke erstmals 1825 genutzten "Informazioni Politiche" der Königlichen Bibliothek die Grundlage aller weiteren Quellen-Forschung Rankes bilden. Wie Alles in Rankes Nachlass, so waren auch die hier ebenfalls wieder zusammengebrachten und geordneten Werk-Manuscripte in größter Verwirrung: Auch hier gab für Ordnung und Zu-Ordnung derselben der Abgleich mit Rankes Werken in ihrer Erscheinungs-Folge bis hin zu den SW den Ausschlag – was jedenfalls für das Unter-Segment „Deutsches Reich“ missliche Folgen haben kann: Denn schon Ranke selbst wie später Joachimsen haben fast alle früheren Schriften Rankes zur Reichsgeschichte in die „Deutsche Geschichte der Reformation“ aufgenommen, weshalb dem folgend auch hier Rankes Werk-MS zur Reichsgeschichte größtenteils dem Unter-Segment „Reformation“ zugeordnet werden mussten: Z.B. Rankes Abhandlung „Erste Reichsverhandlungen unter Friedrich III“ von 1836 (vgl. SW 6 S.4f.) verschwindet so in bzw. hinter der Reformationsgeschichte; ebenso z.B. das hierzu gehörende bzw. daran anschließende, von Joachimsen sogenannte „Frankfurter Manuscript“ (1836f.; ediert in Bd.6 der Akademie-Ausgabe 1926 S.473f.) - doch beides waren Arbeiten zuerst zur Verfassungs-Geschichte des Deutschen Reiches, nicht zur Geschichte der Reformation. Auch wenn sich daher das Unter-Segment „Reformation“ als das umfangreichste darstellt bzw. alles zu überlagern scheint, so bildet doch das Unter-Segment „Deutsches Reich“ die Basis des hier Versammelten: Rankes aus höchst aktuellem Anlass in den 1830ern noch als Herausgeber der Historisch-politischen Zeitschrift gestellte Fragen an die Verfassungs-Geschichte geben einen Ur-Impuls zu allem Weiteren - immer geht es Ranke darum, über historische Möglichkeiten friedlicher politischer Entwicklung aufzuklären, bzw. politische Lehren aus den Unmöglichkeiten zu ziehen: Ein Ansatz, den Ranke erstmals öffentlich macht mit dem Aufsatz „Über die Zeiten Ferdinands I und Maximilians II“ (Hist.-pol.Ztschr. Heft 2(1.Juli 1832) S.223f.). Von hier aus führt Rankes Weg ins Frankfurter Stadtarchiv und zu den dortigen Reichstags-Acten, woraus später Rankes „Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation“ hervorgeht. Dieser Ansatz strahlt aus bis hin zur „Geschichte Wallensteins“ - Ranke schreibt über die Möglichkeiten der Pazifikation im Dreissigjährigen Krieg: „Die Aufmerksamkeit richtet sich (..) auf die Frage der Reichsverfassung, die Durchführung eines haltbaren Verhältnisses zwischen Kaiser und Ständen“. In der Schrift „Über die Trennung und die Einheit von Deutschland“ (Hist.-pol.Ztschr.Heft 2(1.Juli 1832) S.388) fasst Ranke seinen historisch-politischen Ansatz wie folgt zusammen: „Das Buch der Geschichte ist aufgeschlagen; wir können wissen, wodurch die Nationen groß geworden, wodurch sie zugrunde gehen; wir haben die zusammentreffenden Beispiele der älteren Vergangenheit und der frischesten Erinnerung.“ Und – zuvor: „Für den Frieden aber giebt es nur eine Regel: Die unläugbaren Schwierigkeiten wie sie sind ins Auge zu fassen und mit Vernunft und Redlichkeit beizulegen.“ Vgl. im Einzelnen die 3 Unter-Segmente.Ordnungszustand: Feingeordnet - Katalogisiert
Pfad: Nachlaß Leopold von Ranke
DE-611-BF-26959, http://kalliope-verbund.info/DE-611-BF-26959
Erfassung: 6. Mai 2009 ; Modifikation: 13. Februar 2023 ; Synchronisierungsdatum: 2025-09-19T15:38:36+01:00