Brief von Max Bruch an Ernst Rudorff  Musikwissenschaftliches Institut Köln ; Max-Bruch-Archiv

Signatur: Br. Korr. 154, 510

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21.03.1901. - 4 Seiten, Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe:   Transkription: Mein lieber Freund, es sind nun beinahe 14 Tage seit jenem häßlichen Vorgehen Schulze’s gegen mich vergangen; er hat aber keine Erklärung abgegeben u. sich nicht entschuldigt, und bei seinem Charakter ist auch nicht zu erwarten, daß er jemals irgend etwas der Art thun wird. Es bleibt also dabei, daß ich nur noch nominell dem Directorium angehöre, und dessen Sitzungen von jetzt an fern bleiben werde. Nicht einmal das formelle Recht steht ihm zur Seite, denn nur der am 9. März anwesende Director Joachim, als Leiter der ganzen Prüfung, hatte das Recht, mich wegen des kleinen Vorfalls (bei dem es sich um eine Kompos. von mir handelte) zu interpelliren und mir in einer, dem kollegialischen Verhältniß entsprechende Weise, Bemerkungen zu machen. Schulze hat also in ganz unstatthafter Weise in die Befugnisse des Directors eingegriffen und vor dem ganzen Collegium dessen Stellung u. Rechte in seiner Gegenwart usurpirt. Und Joachim hat das leider nicht gerügt! Was soll aber aus dem collegialischen Verhältniß werden, wenn ein Mitglied des Direct. so gegen ein anderes vorgeht? Ich kann nur annehmen, daß Schulze dasselbe mit vollem Bewußtsein u. mit Berechnung hat zerstören wollen; denn er kann keinen Augenblick geglaubt haben, daß ich mir diese Mißhandlung vor Allen gefallen lassen würde! – Ich sinne u. sinne, wie ich meine Existenz auf eine andere Basis stellen könnte – ohne Hochschule – und denke doch, daß es auf irgend eine Weise gehen wird. Herzlichst Dein M. Bruch Im Uebrigen rechne ich auf Deine alte Freundschaft!

Bemerkung:   Max Bruch 

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Max-Bruch-Archiv / Korrespondenz

DE-611-HS-4310451, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-4310451

Erfassung: 19. Dezember 2025 ; Modifikation: 19. Dezember 2025 ; Synchronisierungsdatum: 2025-12-19T16:21:14+01:00

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