Brief von Max Bruch an Ernst Rudorff  Musikwissenschaftliches Institut Köln ; Max-Bruch-Archiv

Signatur: Br. Korr. 154, 491

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02.12.1897. - 4 Seiten, Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe:   Transkription: Lieber Freund, Der Stern’sche Verein hat den starken Mißgriffen, die er sich in letzter Zeit hat zu Schulden kommen lassen (z.B. gänzliche Unterlassung einer würdigen Gedenkfeier von Mendelssohn’s 50jähr. Todestag – unverzeihlich!) neue Mißgriffe hinzugefügt, die ich gar nicht umhin kann, zu Deiner Kenntniß zu bringen. 1) verweigert mir Gernsheim die persönliche Leitung von Schön Ellen und schreibt mir auf meine Interpellation grobe Briefe / nachdem wir uns 36 Jahre gekannt haben! / die von Selbstüberhebung und jüdischer Frechheit strotzen; 2) hat mich der edle Vorstand nicht einmal zu dem Festmahl des Vereins am 7. Decbr. als Ehrengast eingeladen, und ich glaube, auch Dich nicht. Wie ich höre, wollte man es Juden „freistellen“, theilzunehmen, sein Concert zu bezahlen. So etwas von Schäbigkeit ist mir denn doch noch nie in meinem Leben vorgekommen!  Ich protestire gegen diese ganze Handlungsweise indem ich mit den Meinigen dem Concert am 6. Dec. fernbleibe, und habe dies G. mitgetheilt. –   Ein Verein wie dieser, der seinem Dirigenten schon seit mehreren Jahren keinen Gehalt mehr zahlen kann, immer große Deficits hat, nur noch vom Schuldenmachen lebt, gar keinen Boden mehr hat und gesanglich sehr schlecht trainirt ist, thäte wirklich am besten sich jetzt aufzulösen! –  Herzl. Gruß Immer Dein alter M. Bruch.   Der arme Succo ist nun auch dahin!

Bemerkung:   Max Bruch 

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Max-Bruch-Archiv / Korrespondenz

DE-611-HS-4310050, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-4310050

Erfassung: 18. Dezember 2025 ; Modifikation: 18. Dezember 2025 ; Synchronisierungsdatum: 2025-12-18T09:14:40+01:00

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